Gazelle statt Elephant. Endlich lange joggen können!

Hey! Du kennst das sicherlich: Du willst lange joggen lernen, 20 Minuten durchhalten oder einfach nur fit werden, dir fehlt aber eine Anleitung wie du über die ersten paar Minuten kommst? 

Genauso hat jeder angefangen. Wenn du noch nie laufen warst ist es also nur verständlich, dass es dir schwer fällt. Aber mit etwas Know-How bekommen wir das Problem ganz einfach in den Griff!

Video - lange laufen

Typische Probleme beim Laufen

Problem 1: "Kaputt nach fünf Minuten"

 

Der Grund warum du nach fünf Minuten (oder zehn...) schon kaputt bist, ist recht klar: Du läufst viel zu schnell los.

 

Der Körper kann in zwei Extremen laufen. Das siehst du in folgender Grafik:

Das Laufkontinuum - Geschwindigkeit, Bewegungsform, Zeit fürs Aufrechterhalten
Das Laufkontinuum - Geschwindigkeit, Bewegungsform, Zeit fürs Aufrechterhalten

Im Laufkontinuum habe ich dir die zwei Extreme des Laufens aufgezeigt:

 

Extrem 1 - Gehen:

Du kannst sehr lange gehen. Praktisch stundenlang wenn es sein muss. Warum? Weil du langsam bist. Das ist nicht sehr anstrengend für deinen Körper.

 

Extrem 2 - Sprinten:

Der Sprint erfordert alle Ressourcen, die du aufbringen kannst. Deshalb ist Sprinten so anstrengend. Und deshalb kann keiner lange sprinten. Auch Usain Bolt kann das nicht.

 

Dazwischen spielt sich irgendwo dein Laufen ab. Irgendwo in diesem mittleren Feld befindest du dich. Denn du läufst entweder schneller oder langsamer. Ich hoffe du ahnst bereits was ich dir nun sagen will:


Je schneller du läufst, desto kürzer hälst du durch und umgekehrt.

 

Das bedeutet, dass eine der allerhäufigsten Ursachen für schnelles "schlappmachen" die Geschwindigkeit ist. Anfänger sind meist total motiviert und wissen sich nicht einzuschätzen. Sie wollen lange joggen, aber mit dem euphorischen Gefühl endlich etwas gutes zu tun übertreiben sie maßlos!

Deshalb kann der Körper schnell nicht mehr. Er ist es ja nicht gewohnt sich so anzustrengen. Noch dazu ist es eben einfach die Natur, die uns bei zu schnellem Tempo ermüden lässt. Da kann sich keiner gegen wehren.

Und die Kenianer? Wer 42 km beim Marathon in zwei Stunden läuft ist pfeilschnell. Keine Frage. Die Spitzenmarathonläufer wirken für dich wahrscheinlich sehr schnell und du fragst dich, wie die in das Kontinuum passen. Hier die Antwort:
Das Laufkontinuum ist eine subjektive Sache. Heißt: Was für dich megaschnell ist, ist für Person X mit jahrelanger Trainingserfahrung nur das Aufwärmen. Daher können solche Athleten auch sehr lange sehr schnell (objektiv gesehen) laufen. Im Sprint würden sie aber auch nach ein paar Sekunden ihre Spitzengeschwindigkeit verlieren.

Lösung 1: Laufe langsam los!

Und zwar so langsam, dass du dich problemlos unterhalten kannst. Der Tipp ist ausgelutscht, aber er hilft wirklich. Am besten schnappst du dir einen freundlichen Trainingspartner, der in etwa dein Tempo hat oder kein Problem langsamer zu laufen als sonst. Lauft los und unterhaltet euch!

Problem 2: Wie soll ich so lange joggen?

Nachdem du Problem 1 verstanden hast weißt du bereits, dass du eher langsam anfangen solltest zu laufen. Trotzdem kann es sein, dass du schneller aus der Puste kommst, als dir lieb ist. Daher beherzige auch folgenden Tipp.

 

Lösung 2: Intervalle!

Wenn du Probleme hast zehn Minuten am Stück in einer langsamen Geschwindigkeit zu laufen, dann nimm das Messer und schneide die zehn Minuten in gleich große Teile. Im Ernst: Mach Intervalle draus. Das bedeutet, dass du abwechselst zwischen Laufen und Gehen/Traben. So kannst du die Belastung etwas reduzieren und dich wieder erholen. 

Wenn Sportler Sprachen lernen... (ESPANOL abajo):Für den SprachenlernBlog habe ich über meine Versuche Spanisch zu...

Posted by Du bist der Coach on Montag, 12. Oktober 2015

Problem 3: Welche Intervalle soll ich nehmen?

Nachdem du die Antwort auf diese Frage bekommen und das Prinzip verstanden hast, kannst du selbstständig dein Lauftraining für die ersten paar Monate planen. 

Es stellt sich natürlich die Frage wie sich die Intervalle aufteilen sollen. Eher kürzere oder eher längere?

 

Lösung 3: Strategische Progression!

Also eine Steigerung. Das bedeutet, dass du mit vielen Intervallen anfängst, damit du viel Zeit zum Erholen hast. Diese Intervalle kürzt du dann immer weiter. So gewöhnst du deinen Körper Schritt für Schritt an die Belastung und du wirst immer besser!

Problem 4: BEN, Ich bin absolut noch nicht zufrieden!

Wie? Achso, du willst noch Beispielpläne?


Lösung 4: Beispielpläne!

Trainingsplan Laufen:

Woche 1

Woche 2

Woche 3

Woche 4


Du siehst in Woche 1, wie ich 1:1 Intervalle gewählt habe. In Woche 2 fallen schon 15 Sekunden Pause weg. In Woche 3 wiederum 15 Sekunden. In Woche 4 geht die Pause wieder etwas hoch, aber die Belastungszeit auch. Somit steigt die allgemeine Belastung wieder. 

Wenn du absoluter Anfänger bist, dann ziehe jedes Training lieber zwei Wochen durch.

Mir ist es an obigen Beispielen sehr wichtig dir die Prinzipien zu vermitteln die du brauchst, um lange joggen zu können. Diese sind:

 

  • Langsam ==> lange möglich
  • Schnell ==> kurz möglich
  • Lauf in Intervalle aufteilen
  • Intervalle mit der Zeit anpassen (Pause runter, Belastung hoch)
  • Alles Schritt für Schritt

 

Die Beispiele oben sind keine perfekten oder individuellen Laufpläne. Dafür hol dir bitte einen qualifizierten Trainer oder einen sehr guten Läufer aus deinem Freundeskreis. Der kennt dich besser und kann dir optimal helfen. Hol dir auch Inspiration auf einschlägigen Laufseiten.

Für den Anfang sind diese Einheiten aber sehr zielführend. Weitere Infos zum Lauftraining findest du beispielsweise auch bei Oliver auf seinem Laufblog (klick HIER).

Check Wenn du die Prinzipien verstanden hast, dann kannst du dir dein eigenes Training auf deine Bedürfnisse zusammenstellen. Somit bist du unabhängig und flexibel. Wichtig ist aber, dass du sie verstanden hast. Zur Not Frag mich einfach per Mail nochmal. Das ist für deine Gesundheit sehr wichtig.

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Fazit - Lange laufen

Puh, ziemlich viel Input. Aber ich hoffe du konntest sehen was die Prinzipien sind, um lange zu laufen. Probiere sie einfach aus. Entweder zweimal pro Woche mit den Workouts oben oder mit deinen eigenen Workouts - du hast nun die Werkzeuge um sie zu bauen.

Ein letzter Tipp sei gestattet:

Mach nicht den Fehler wie 90% der Leute die lange joggen wollen: Bleib völlig cool wenn du in einer Schneckengeschwindigkeit joggst. Wenn du aufhörst, weil du dir böd vorkommst (was völlig ok und normal ist), wird es sehr schwierig mit Laufen anzufangen. Aber ich garantiere dir: Wenn du dabei bleibst und das Programm auch bei langsamer Geschwindigkeit durchziehst wirst du nicht nur viel, viel schneller Fortschritte erzielen, sondern auch dein Selbstbewusstsein stärken, denn immerhin hälst du es ja aus so langsam zu laufen, oder?

 

1. Wie hast du angefangen zu laufen?

2. Was sind deine größten Probleme wenn du anfangen willst?


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