Selbst ohne große Fettreserven ist dies möglich. Ohne Wasser jedoch gelingt uns das maximal wenige Tage. Es wurden und werden sogar Kriege um Wasser geführt.

In diesem Blog erfährst du was für einen Einfluss Wasser auf dich hat und wie genau du nur durch Wasser deine Gesundheit spielend erhöhen kannst. Dabei gilt: Schluss mit Halbwahrheiten – endlich Klarheit durch wissenschaftliche Erkenntnisse.

Wasser wirkt wie ein Lösungsmittel für bestimmte Stoffe im Körper (1). Durch Wasser können sie sich freier bewegen und der Körper kann ein Gleichgewicht dieser Stoffe herstellen. Stell dir beispielsweise einen Farbmalkasten vor mit trockener Farbe (Stoffe im Körper). Alleine diese Farbe bringt dir nichts, wenn du ein Bild malen willst. Erst der Kontakt zum Wasser lässt die Farbe flüssig und benutzbar machen.

Das führt zur nächsten Funktion des Wassers: dem Transport. Ähnlich wie wir Menschen auf großen Flüssen und Meeren unsere Waren hin und her schiffen können, so kann der Körper seine Nährstoffe in verschiedenste Regionen schicken. Dabei kann er beispielsweise nach einer Mahlzeit die Glucosemoleküle transportieren, um Organe mit Energie zu versorgen. Gleiches gilt für Eiweißmoleküle für den Muskelaufbau. Oder aber der Körper kann Hormone ausschütten und durch Wasser an ihren Wirkungsort bringen.

Natürlich ist hier das Blut sehr wichtig. Jedoch wäre das Blut ohne Wasser nicht in der Lage zu fließen. Stell dir einfach vor, wie schwierig es wäre in einem trockenen Flussbett ein Schiff mit einer vollen Ladung Autos zu bewegen. Du müsstest wahrscheinlich so lange auf dein Auto warten, wie man früher auf den Trabant warten musste.

Ein weiterer Effekt von Wasser ist der Temperaturhaushalt. Schwitzen, also das Verdampfen von Wasser, hilft deinem Körper im wahrsten Sinne einen kühlen Kopf zu bewahren. Würden wir kein Wasser ausschwitzen würde sich unsere Temperatur enorm erhöhen und wichtige Enzyme könnten nicht mehr arbeiten. Dadurch würden wir viele Probleme bekommen.

Also: Als Sportler bist du noch mehr auf Wasser angewiesen, um Nährstoffe wie Proteine aufzunehmen, in die Zellen zu befördern und deine Temperatur halten zu können.

Wasser fließt in deinem Körper nicht einfach herum wie in Wasserrohren oder in Flüssen. Das Wasser geht viele verschiedene Bindungen mit körpereigenen Stoffen ein. Wie wir vorhin gesehen haben wirkt Wasser als Lösungsmittel. Man könnte sagen, dass Wasser ein sehr paarungswilliges Element ist und somit ständig in einer Beziehung ist.

Genauer gesagt befindet sich ca. 60 % des Wassers im inneren unserer Körperzellen und der Rest außerhalb zum Beispiel im Blut, der Harnblase und um das Gehirn herum, um nur einige wenige Orte zu nennen.  

Für Wasser gibt es folgende Quellen (1): Trinken, Essen und ein körpereigenes „Wasserwiedergewinnungssystem“. Am wichtigsten ist das Trinken, gefolgt vom Essen. Lebensmittel haben verschiedene Wasseranteile. Vergleiche beispielsweise eine Tomate mit einem Stück getrocknetem Fleisch, um dir bildlich klar zu machen was ich meine.

Nachdem das Wasser über den Dünndarm aufgenommen wurde geht es seinen zahlreichen Aufgaben im Körper nach. Irgendwann scheiden wir das Wasser wieder aus. Vornehmlich durch Urin. Aber auch das Schwitzen und Ausatmen dienen dem Wasseraustausch.

Bereits bei einem Wasserverlust von nur einem Prozent bekommst du Durst. Ab zwei Prozent schwindet deine Leistung im Ausdauer- und ab vier Prozent im Kraftbereich. Und schon bei fünf Prozent Wasserverlust schlägt dein Herz viel schneller, du kannst Erbrechen und Krämpfe bekommen. Nach zehn Prozent wird es sehr kritisch. Verwirrungszustände, Koordinationsstörungen und dergleichen mehr treten auf. Nach einem Wasserverlust von 15 Prozent ist langsam aber sicher starke Lebensgefahr (1).

Die wichtigsten Grundlagen sind nun gelegt. Bis hierhin wirst du vielleicht denken:

„Ben, erzähl mir was Neues!“. 

OK! Mach ich:

Wissenschaftler der Berliner Charité analysierten 2013 (2) mehrere Studien zu diesem Thema und fanden heraus, dass die Mehrzahl der Teilnehmer bessere Erfolge mit erhöhtem Wasserkonsum hatten, falls (und das gilt es zu beachten) sie das ausgewiesene Ziel hatten Gewicht zu verlieren. Diese Teilnehmer tranken pro Tag einen Liter Wasser zusätzlich zu ihrem normalen Wasserkonsum und hatten bis zu ZWEI Kilogramm mehr im selben Zeitraum verloren! Nur weil sie mehr Wasser getrunken hatten.

Logischerweise hilft dir Wasser auch abzunehmen, wenn du statt Säften Wasser trinkst. Bei zwei, bis drei großen Säften am Tag kommt in der Woche einiges an Kalorien zusammen. Lies das nächste Mal einfach die Nährwertangabe eines beliebigen Saftes und danach die eines beliebigen Wassers. Du wirst vielleicht dein blaues Wunder erleben. Weitere Infos zum Abnehmen findest du in diesem Artikel (HIER).

In einer sehr großen Studie der University of North Carolina (3) wurden zahlreiche weitere Studien untersucht. Dabei konnte gezeigt werden, dass eine Wasseraufnahmen von mehr als zwei Litern am Tag die Physiologie der Haut signifikant verbessern kann (4). Eine weitere Studie fand eine verbesserte Hydration (also ein erhöhter Flüssigkeitsgehalt) der Haut bei zusätzlichem Wasser (5). Auf Deutsch: Die Haut war nicht mehr so trocken.

Das waren zwei sehr interessante Effekte von Wasser. Zwar sind auch das keine brandneuen Meldungen, jedoch konnten die Wissenschaftler endlich bestätigen, was viele bereits vermuteten.

Hier reichen die Schätzungen ziemlich weit. Manche Experten empfehlen 1,5 Liter (6), manche über 2 Liter (4). Eine sehr gute Möglichkeit seinen grundlegenden Wasserbedarf zu errechnen bietet die Formel des CHEK-Instituts (7): Körpergewicht x 0,033. Bei einem 90 Kilo schweren Mann wären dies 2,97 Liter. Diese Formel ist sehr hilfreich, da jeder Mensch anders ist und es keine Verallgemeinerung geben kann. Mithilfe dieser Formel kannst du dich aber deinem individuellen Bedarf viel besser nähern.

Falls du sehr viel Sport machst oder es sehr warm ist musst du entsprechend mehr trinken.

Interessanterweise ist Wasser derart wichtig, dass es großen Einzug in unseren Sprachgebrauch gefunden hat. Man denke an Sprichwörter wie „Der stete Tropfen höhlt den Stein.“, „nah am Wasser gebaut sein.“, „das Wasser steht einem bis zum Halse“, „mit allen Wassern gewaschen sein“.

Man lässt Dinge „einfließen“ oder ist im „Flow/Fluss“. Das Wasser mit seiner fließenden Art hat also einen hohen Stellenwert in unserer Alltagssprache. 

Für viele Stämme sind Wasserstellen immer noch heilige Orte. Orte für Versammlungen und Zeremonien. An Wasserstellen wurden auch Städte gegründet. Frankfurt, Köln etc. Dies lag vor allem am Handel und den Möglichkeiten, die sich durch einen Wasserweg ergaben.

Früher galten große Flüsse auch noch als natürlich Grenze zwischen zwei Gruppen/Stämmen/Staaten. Zum Beispiel die Drina zwischen Bosnien und Serbien.

Wir haben nun also die grundlegenden Funktionen von Wasser verstanden. Außerdem wissen wir nun, wie wichtig Wasser für uns ist und wie viel wir davon brauchen. Und am besten:

Wir können uns auf die Ergebnisse von Wissenschaftlern verlassen.

In späteren Artikeln wird noch genauer auf die Qualität des Wassers und andere Aspekte eingegangen, die sehr interessant sein werden.

Am Abschluss noch einige konkrete Tipps, wie DU ganz einfach vom Wasser profitieren kannst:

• Wenn du am Abend denkst, du hast genug getrunken, trink noch zwei große Gläser!

• Bei stressigen Situationen schließe die Augen, atme tief und langsam ein und aus, stelle dir vor wie du am Strand sitzt und das Rauschen des Meeres hörst. Atme weiter tief ein und aus. Bleibe in dieser Vorstellung einige Minuten. Öffne dann die Augen, trinke ein großes Glas klares Wasser und fühle die Entspannung.

(1) Eder, K. (2013). Wasser. Vorlesung. Universität Gießen.

(2) Muckelbauer, R. et al. (2013). Association between water consumption and body weight outcomes: a systematic review. American Society for Nutrition. Charité Berlin.

(3) Popkin, B.M. (2011). Water, Hydration and Health. Nutrition Reviews. University North Carolina.

(4) Williams, S. et al. (2007). Effect of fluid intake on skin physiology: distinct differences between drinking mineral water and tap water. International Journal of Cosmetic Science.

(5) Mac-Mary, S. et al. (2006). Assessment of effects of an additional dietary natural mineral water uptake on skin hydration in healthy subjects by dynamic barrier function measurements and clinic scoring. Skin Research Technology.

(6) Friedrich, W. (2006). Optimale Sporternährung. Berlin: Spitta.

(7) Chek, P. (2004). How to eat, move and be healthy. Chek Institute.