Rückenschmerzen: 5 Minuten Bewegungspause

In unserem extrem bewegungsarmen Leben fällt es vielen schwer eben in Bewegung zu bleiben. Jetzt hat aber nicht jeder Zeit oder Lust tausend mal zum Sport zu rennen, sondern viele suchen eine kurze, schnelle Möglichkeit. 

 

Hier ist sie! Die Bewegungspause!

In ca. fünf Minuten werde ich dir Übungen zeigen um:

 

  • in Bewegung zu bleiben
  • Körper und Geist zu entspannen
  • spezifisch an Zielen zu arbeiten 
  • den schnöden Alltag mit Spaß aufzulockern

Video - Rückenschmerzen: 5 Minuten Bewegungspause

Achtung

Wenn du akute Probleme an der Wirbelsäule hast oder Verletzungen, Bandscheibenvorfälle etc., dann sprich diese Übungen vorher mit deinem behandelnden Arzt oder Therapeut ab! Eine Bewegungspause wie diese kann keine Therapie ersetzen sondern nur ergänzen!

Rückenschmerzen gehören zu den größten Leiden der Bevölkerung. Vor allem wenn du viel sitzt, bist du wahrscheinlich davon betroffen.

 

Häufig kann man die Rückenschmerzen einfacher bekämpfen als man denkt. Hier und hier habe ich schon Videos über dieses Thema gedreht und Hintergründe und Möglichkeiten zur Linderung erläutert.

 

Deine Bewegungspause gegen untere Rückenschmerzen lautet hier:


  • Rollen Oberschenkel Links
  • Rollen Oberschenkel Rechts
  • Dehnen Oberschenkel Links
  • Dehnen Oberschenkel Rechts
  • Rollen Hintern Links
  • Rollen Hintern Rechts
  • Dehnen Hintern Links
  • Dehnen Hintern Rechts


- jede Übung 30 Sekunden

- 2x pro Tag

Problem

Wirbelsäule (wikipedia)
Wirbelsäule (wikipedia)

Das Problem ist häufig eine Überstreckung in der Lendenwirbelsäule. Das sieht dann aus wie ein Entenpo. Auch ist die Problematik als Hohlkreuz bekannt.Ein Hauptproblem ist das Sitzen. Dadurch werden wir in eine schlechte Position gezwängt und bestimmte Muskeln werden "überaktiv" und andere wiederum verkümmern. Dadurch ensteht eine Haltung bei der das Becken nach vorne gekippt ist und ein Hohlkreuz entsteht.

Beim Hohlkreuz steigt die Belastung für die Lendenwirbelsäule. Hier entstehen dann oft Schmerzen.

Dazu kommt dann noch die zusammengekauerte Haltung im Oberkörper, welche die Belastung weiter erhöht. Das sieht dann aus wie der Glöckner von Notre Dame. Du glaubst mir nicht? Schau dich einfach mal im Alltag, Freundes- und Familienkreis um und schau dir die Körperhaltung der Menschen an. Du wirst erstaunt sein.

 

Wir widmen uns in dieser Bewegungspause dem Problem des Beckens, da es einfacher anzugehen ist als das komplette Aufrichten des Körpers. Aber schon das wird dir sehr viel helfen!






Bei zu starker Krümmung im unteren Bereich der Wirbelsäule steigt die Belastung erheblich (im Bild ist alles noch normal).

Der Oberschenkel und Rückenschmerzen

Muskeln des Oberschenkels (wikipedia)
Muskeln des Oberschenkels (wikipedia)

Wir rollen und dehnen den Oberschenkel, damit er einfach ausgedrückt weniger "arbeitet" und mehr "entspannt". Durch die sitzende Haltung nämlich werden die Muskeln des Oberschenkels nämlich "überaktiv". Und da ein Anteil (m. rectus femoris) auch an deinem Becken ansetzt, zieht er dieses nach unten und das Becken kippt nach vorne. Das siehst du sehr gut auf dem Bild rechts. Der blaue Streifen setzt an deinem Becken an. Stell dir nun vor er würde sich zusammenziehen. Was passiert dann mit dem Becken? Und was mit der Wirbelsäule die hinten mit dem Becken zusammenhängt?

 

Dadurch wiederum entsteht ein Hohlkreuz und die Belastung für die Lendenwirbelsäule steigt. Beim Dehnen ist es wichtig den Hintern anzuspannen und so das Becken nach vorne zu schieben, also ob du etwas mit deiner Hüfte nach vorne drücken willst.

Interessanterweise berichten viele Menschen von spontaner Verbesserung nach dem Rollen und Dehnen denn sofort verbessert sich die Körperhaltung.

Der Hintern und Rückenschmerzen

Gluteus Maximus/Medius (wikipedia)
Gluteus Maximus/Medius (wikipedia)

Jetzt wird es spannend. Der Hintern ist ein faszinierender Komplex. Nicht nur aus optischen Gründen beschäftige ich mich gerne mit ihm (ich bitte immer mit etwas Augenzwinkern zu lesen ;D).

 

Durch viel Sitzen verliert der Hintern seine Hauptfunktion, nämlich die Hüfte zu strecken. 

Dazu kommt noch eine Überaktivierung der Hüftflexoren (siehe oben) und das Dilemman ist perfekt:

 

Die Hüfte beugt immer, der Hintern streckt nimmer!

 

Daraus resultieren wieder zwei große Herausforderungen (Yeah! Think positive!):

 

1. Der Hintern verkümmert optisch und funktionell

 

2. Der Hintern konzentriert sich auf andere Funktionen

 

 

Herausforderung 1 gehen wir an indem wir dafür sorgen, dass die Hüfte nicht immer beugt.

 

Herausforderung 2 gehen wir an, indem wir den Hintern an der Außenseite rollen und dehnen. Machen wir das nicht, sind die tiefen Schichten im Hintern nämlich auch (oft) überaktiv und rotieren deine Beine nach außen. Daher laufen auch so viele Menschen mit Füßen nach außen rum. Das Problem dabei ist, dass auch durch diese Rotation nach außen ein Hohlkreuz entstehen beziehungsweise verstärkt werden kann.

 

Praxistipp:

Falls dir die Mobilität für das Hintern-Dehnen noch fehlt, probiere diese Übung:


  • leg dich auf den Rücken
  • stell die Beine zusammen vor dich auf
  • lege ein Bein über das andere, so dass der Knöchel auf dem Knie liegt
  • dein gehobenes Bein sollte nun quer zum anderen liegen
  • ziehe das untere Bein zu deiner Brust
  • dadurch wird der Hintern auf der erhöhten Seite gedehnt


Das ist auch eine überragende Übung, da du hier gleich doppelt arbeiten kannst:

 

  • versuche den Rücken immer möglichst komplett auf den Boden abzulegen
  • atme sehr tief und langsam ein

 

So schulst du auch die Körperhaltung ohne Hohlkreuz.

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Fazit - Rückenschmerzen: 5 Minuten Bewegungspause

Mit dieser Bewegungspause kannst du deine unteren Rückenschmerzen gut bearbeiten. Das Hohlkreuz wird durch eine verbesserte Beckenstellung behoben und die Überlastung in der Wirbelsäule sinkt.


Ich freue mich sehr, wenn ich dir helfen konnte. Falls dir das gefallen hat, folge mir auf Facebook und abonniere den Newsletter. Dort bekommst du keine Werbung und kein Bullshit, sondern nur wertvolle Infos.

 

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Na so was... Hat die Technik also doch etwas negatives?Ja, denn beispielsweise entstehen viele Nackenschmerzen heute...

Posted by Du bist der Coach on Mittwoch, 21. Oktober 2015

Quellen und weitere Infos

Aguilar, N. Power of Posture.

 

Biel, A. Trail guide to the body.

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Kommentare: 2
  • #1

    Michael (Dienstag, 18 August 2015 09:38)

    Hi Ben,
    egal womit man anfängt, die ersten 5 Minuten sind immer die schwierigsten. Sobald man aber einmal angefangen hat, ist es meist ganz leicht weiterzumachen. Vielleicht nutzt ja der ein oder andere „Sportmuffel“ Deine Bewegungspause um anzufangen.
    Der Zeitraffereffekt in dem Video sieht übrigens sehr witzig aus.
    Gruß Micha

  • #2

    Ben (Freitag, 21 August 2015 14:02)

    Hallo Michael!
    Ja, die ersten 5 Minuten sind schwierig. Ich hoffe sehr, dass ich dem ein oder anderen damit helfen konnte! Hast du selbst auch Erfahrung mit solchen kleinen Mini-Workouts?

    Gruß,
    Ben