Workout Music: Hip Hop Edition

Wenn du an Motivationsmangel leidest, dann kann Musik eine große Hilfe für dich sein. Neben meiner Mittwoch's Motivation und meinem Video über Motivationsvideos bekommst du heute noch mehr Motivation für dein Training.

Viele Leute motiviert Musik beim Training. Jeder hört dabei andere Musik. Viele schwören auf Rock, viele auf Hip Hop. Manche wollen auch Dance, Elektro oder Techno. Ja, sogar Reggea ist bei einigen beliebt (Hab ich alles schon erlebt… :D ). Ich persönlich bevorzuge Hip Hop. Ob es sich dabei um amerikanischen, deutschen oder spanischen handelt ist mir vollkommen egal. Hauptsache ich muss motiviert sein. Daher stelle ich dir hier heute meine Lieblingslieder aus dem amerikanischen Hip Hop vor, welche ich zum Training verwende. Manche aufgrund der Lyrics und manche aufgrund des Beats. Die meisten sind bekannt, aber es sind auch ein paar unbekanntere dabei. Mach dich also auf was gefasst.

 

(In weiteren Teilen werde ich andere Genres vorstellen)

Video - Workout Music: Hip Hop Edition

Workout Music: Hip Hop und seine Ursprünge

Hip Hop ist eine ziemlich interessante Musikart UND ein Lebensstil. Bezüglich des Lebensstils kann ich diese Arte-Doku empfehlen. Sie ist ziemlich alt, aber dafür noch interessanter als heutige Dokus. Sie kommt nämlich direkt aus den Anfangszeiten des Hip Hops in Deutschland.

 

Für alle, die sich die Doku nicht ansehen wollen nochmal eine Zusammenfassung.

Hip Hop ist eine Bewegung, welche sich vor allem in amerikanischen Straßen manifestierte. Die schwarze Bevölkerung, welche sich vor einigen Jahrzehnten extremer Unterdrückung ausgesetzt sah, hatte logischerweise einige Schwierigkeiten. Diese Schwierigkeiten, diese Probleme wurden unter anderem auch in den damaligen Rap-Songs behandelt. Diese Form des Hip Hops ist der ursprüngliche Sprechgesang. Die Rapper steigerten sich in ihren Wortspielen und ihren tiefen Texten. Immer mehr Menschen hörten zu und es wurden richtige Events daraus. Natürlich gab es auch schon damals fetzige Partysongs und Lieder, die einfach gute Laune verbreiten sollten. Dennoch war das schwierige Leben der Bevölkerung eines der Hauptthemen. Generell waren die Lebensumstände eine Art Katalysator für die Entwicklung der urbanen Kultur.

 

 

Neben dem Rap gibt es übrigens auch andere Bestandteile der Hip Hop Kultur. Das Grafiti-Sprühen war ebenfalls eine Art sich auszudrücken, sich Gehör zu schaffen. Außerdem natürlich eine Möglichkeit sich künstlerisch auszuleben. Gleiches gilt für das B-Boying (Breakdancing). Diese Art des Tanzes war ebenfalls eine Möglichkeit sich zusammen einer Sache zu widmen, Choreographien auszuarbeiten, zu wetteifern, sich zu entwickeln und dem schwierigen Leben der Städte eine positive Seite hinzuzufügen. Das Beatboxing, also das Erzeugen von Geräuschen ohne Hilfsmittel, gehört ebenfalls zum Kern des Hip Hops dazu. 

Hip Hop: Graffiti

Hip Hop: B-Boying


Hip Hop: Eine offenere Kultur geht nicht

Heute wird Hip Hop oft nur mit Proleten, Möchtegerngangstern, Gewalt, Drogen etc. in Verbindung gebracht. Doch im Kern ist Hip Hop eine Kultur (und im speziellen eine Musikrichtung), welche die verschiedensten Einflüsse verbindet und extrem offen ist.

Die Wurzeln des Hip Hop liegen nämlich weit zurück. Die musikalischen Einflüsse gehen bis in die Zeit zurück in der die Menschen in Afrika noch nicht von den Europäern erobert, unterdrückt und zu Sklaven gemacht wurden. Die afrikanischen Stammesgesänge wurden von Rhythmen begleitet, die sich auch heute noch im Hip Hop wiederfinden. Mit der Sklaverei im großen Stil wurden schwarze Menschen im Laufe der Zeit immer mehr zu „Arbeitstieren“ degradiert und menschenunwürdig behandelt. Sie mussten die größten Qualen erleiden (Merke: NUR weil sie eine andere Hautfarbe hatten. Wie assozial ist das denn? Wo sind denn die tollen europäischen humanistischen Werte gewesen?). Auf Farmen, in Fabriken und Villen der Reichen mussten sie schuften. Auf den Feldern machte sich dann immer mehr eine Art der Musik breit, welche ein direkter Vorgänger des Hip Hops ist: Die Worksongs („Arbeitslieder“). Die Arbeiter sangen auf der mühseligen Arbeit über ihre Probleme und ihr Leben. Neben anderen Musikrichtungen entwickelte sich daraus auch der Hip Hop (Rap). An dieser Stelle sei meinen Musiklehrern und Lehrerinnen gedankt, die sich nicht nur um Bach, Mozart und Chopin gekümmert haben.

 

 

Die Roland TR-808 ("Roland TR-808 drum machine" by Eriq at Dutch Wikipedia. Licensed under CC BY-SA 3.0 via Commons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Roland_TR-808_drum_machine.jpg#/media/File:Roland_TR-808_drum_machine.jpg)
Die Roland TR-808 ("Roland TR-808 drum machine" by Eriq at Dutch Wikipedia. Licensed under CC BY-SA 3.0 via Commons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Roland_TR-808_drum_machine.jpg#/media/File:Roland_TR-808_drum_machine.jpg)

 

Im Zuge der technologischen Entwicklung wurden auch immer neue Geräusche, Sounds und Stile verbunden. Die legendäre 808 Drum Machine (eine Art Computer der Schlagzeuggeräusche wiedergibt) war ein Meilenstein der Musikgeschichte. Du hast keine Ahnung in wie vielen Liedern, die du im Radio hörst genau dieses Instrument (oder die Nachfolger) den Beat vorgibt. Oft wird auch in den Texten im Nebensatz mal „808“ erwähnt. Eine tolle Referenz an die Musikgeschichte. In meinen alten Beat-Produzententagen (Jaja, ich versuchte mich auch schon mal als Musikus) benutzte ich die 808 auch oft. Immer mehr Dinge wurden von den Produzenten kombiniert. Auch Einflüsse aus anderen Genres wurden eingearbeitet und neue Stilrichtungen entstanden. Die Hip Hop Künstler waren seit jeher eine Gemeinschaft von offenen Menschen. Zahlreiche genreübergreifenden Kooperationen sind die Normalität.

 

Daher ist Hip Hop nicht nur eine Musikrichtung für den nächtlichen Gangstermoment im Mercedes. Nein, Hip Hop ist auch eine Lebenseinstellung, welche von großer Toleranz geprägt ist. Neue Dinge werden ausprobiert, verarbeitet und verfeinert.  So eine offene Einstellung gegenüber neuen Dingen wünsche ich mir persönlich in allen Lebensbereichen. Und das eben auch im Training. Neue Trainingsmethoden am eigenen Leib ausprobieren, neue Übungen einbauen, Experimente wagen etc. Das schafft Erfahrung, Spaß und bringt einen weiter. (Inspiration für den Sport findest du in meinem Artikel "Sport und Spaß trotz Trainingsplan.".)

 

Warum Hip Hop eine ideale Workout Music ist

Aufgrund der Geschichte hatte Hip Hop zugegeben oft eine Tendenz zur Aggressivität. Das spiegelt sich auch in der Musik wieder. Die Texte sind oft düster oder beleidigend. Die Beats sind hart und pulsierend. Diese beiden Elemente sind es aber auch, die eine besondere Energie in die Lieder legen. Als Workout Music eignet sich Hip Hop daher besonders. Viele Lieder sind anklagend. Die Künstler sind mit etwas nicht zufrieden und legen den (Stinke-)Finger in die Wunde. Das resultiert in wütenden Songs. Diese Wut, diese Energie kannst du direkt in dein Workout stecken. Du kannst die kompletten Sorgen deines Alltags kanalisieren. Wie in der Geschichte des Hip Hops die Lebensumstände ein Katalysator für die Entwicklung der Hip Hop Kultur waren, so kann der Hip Hop als Workout Music heute ein Katalysator für deine eigene (sportliche) Entwicklung sein. Geschichte wiederholt sich eben.

 

Welche Lieder du besonders geeignet findest ist natürlich Geschmackssache. Ich persönlich kann mit übertriebenem Gangsterrap nicht viel anfangen. Ich brauche keine frauenverachtenden Texte um Hip Hop cool zu finden. Ebenso muss ich in Liedern nicht hören was für ein geiler Zuhälter der Künstler ist oder dass er mich sofort umbringen würde, weil er so „gangsta“ ist. Kann ich nicht wirklich ernst nehmen. Wahrscheinlich eben, weil meine Lebensrealität anders aussieht. ABER, jeder hat eben einen anderen Geschmack. Das ist aber auch das Schöne am Hip Hop: Es ist für alle etwas dabei. Jeder kommt auf seine Kosten. Im Video habe ich schon über meine Lieder gesprochen. Hier ist nochmal die Liste mit einer kurzen Erläuterung zu manchen Liedern.

Hip Hop Workout Music: Eminem

Hip Hop Workout Music
Eminem: The King (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Eminem_performing_in_2011.jpg#/media/File:Eminem_performing_in_2011.jpg)

 

Eminem ist unbestritten einer der größten Hip Hop Artists. Sein Ruf ist legen – wait for it – där. Daher darf er auf der Liste nicht fehlen. Nein, der Rapper mit der schwarzen Seele führt sie auch an.

 

Lose yourself: Eines seiner berühmtesten Lieder. Für seinen autobiografischen Film komponierte er diesen Song. Marshall Matters drückt in diesem Song seine Unzufriedenheit mit seinem eigenen Leben und den schwierigen Lebensverhältnissen mit seiner Mutter aus. Der Song steigert sich in der Aggressivität immer mehr. Bei diesem Song bekomme ich immer einen richtigen Motivationsschub, da er nicht speziell gegen irgendjemand gerichtet ist, sondern das Gefühl vermittelt „Ich bin mit der Allgemeinsituation unzufrieden.“. Und die möchte ich durch mein Training ändern!

 

Stan: Für viele ist Stan zu weich, zu soft… Aber ich finde die Lyrics ziemlich bewegend. Eminem geht darauf auf das teils schwierige Verhältnis zu seinen Fans ein und widmet sich speziell dem Thema des fanatischen Fantums. Auch hier ist eine gute Workoutstimmung zu spüren, solange man den Text interessant findet. Für ein HIIT-Workout empfehle ich diese Music nicht, da der Song dann doch zu langsam ist. Aber für ein Hypertrophieworkout ist er bspw. Ideal.

 

Till I collapse: „Bis ich zusammenbreche“ heißt der Songtitel auf Deutsch. Und genau das ist auch die Stimmung, welche vermittelt wird. Der Anfang ist legendär. Ich muss mir jedes Mal vorstellen, wie ich eine randvoll gefühlte Arena betrete und zum größten Boxkampf meines Lebens schreite. Gänsehaut pur. Ideal für den harten Finisher am Ende des Trainings.

 

Rap God:

 

 

Sing for the moment:

 

Hip Hop Workout Music: 50 Cent

Hip Hop Workout Music
50 Cent („50 Cent at Globen Stockholm4“ von Top Streetwear - originally posted to Flickr as 50 Cent @ Globen. -https://commons.wikimedia.org/wiki/File:50_Cent_at_Globen_Stockholm4.jpg#/media/File:50_Cent_at_Globen_Stockholm4.jpg)

 

Ist einer der wenigen Gangsterrapper, die ich gut finde. Zwar hat 50 nicht nur diese Art des Raps im Gepäck, sondern auch tiefe Texte, aber seine Art des Gangsterraps finde ich ziemlich interessant.

 

In da Club: Absoluter Banger. Selbst 50 Cent trainiert im Video dazu. ;D Der Song gibt Energie. Eine Art dunklerer Energie, die sich aber dennoch zum Tanzen und Trainieren eignet. Top!

 

I still kill: Da kann ich wirklich auch mal aggressiv werden. Zusammen mit Akon hat 50 da ein gutes Stück Arbeit abgeliefert. Leider finde ich nie eine gute Aufnahme. Irgendwie stoße ich immer nur auf Versionen mit schlechter Audioqualität. Aber vielleicht ist das auch gewollt um die authentische Atmosphäre noch zu verstärken. Das Lied bringt also eine top Energie mit sich. 

 

Many Men:

 

Auch wieder etwas ruhiger und daher eher für ein langsameres Training geeignet. Aber der Beat hat einfach etwas.

 

Outta Control

 

 

Get up

 

Hip Hop Workout Music: 2 Pac

Hip Hop Workout Music
2Pac („Tupac drawing by Makaveli75“ von Makaveli75. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tupac_drawing_by_Makaveli75.jpg#/media/File:Tupac_drawing_by_Makaveli75.jpg)

 

2 Pac wird von vielen auch als Gangsterrapper angesehen. Aber eigentlich war Tupac Shakur einer der wenigen ganz großen Philosophen des Rap-Business. Seine Texte haben oft eine ungeahnte Tiefe. Auch in Interviews mit ihm kann man gut in seine komplexe und interessante Gedankenwelt eintauchen und man wird überrascht sein, was hinter dieser Legende alles steckt. Da ich aber nicht so viel Workout Music von ihm höre, sondern eher andere Lieder zu anderen Themen schreibe ich nichts zu den Liedern. Du musst sie einfach selbst ausprobieren!

 

Ready for whatever

 

Victims of the system

 

Save me

 

Hip Hop Workout Music: Random Artists

Hier ein paar Lieder von anderen Artists.

 

Imma Shine - Young Bloodz: Müsste glaube ich aus Step up sein. Auf jeden Fall ein total energiegeladener Beat. Das erinnert mich sehr an meine eigenen Hip Hopper Zeiten, als ich als junger Knirps einen auf Gangster machen wollte (goldener Trainingsanzug und Durag inbegriffen) – hat nicht funktioniert. Das Lied hingegen funktioniert nach wie vor und ist ein echter BANGER!

 

Stronger - Kanye West: Der Titel sagt ja schon alles. „Stronger“, also „Stärker“ auf Deutsch. Wenn du stärker werden willst, dann musst du auch dieses Lied hören. Alles andere wäre irgendwie komisch. Sieh dir bei diesem Lied auch das Video an. Das ist ziemlich cool gemacht und liefert durch die schnellen Aufnahmen nochmal mehr Energie.

 

Pursuit of Happiness - Kid Cudi: Wieder ein Song der Gattung „Slow, but cool.“. Dieses eher langsamere Lied eignet sich meiner Meinung nach perfekt zum Cool Down nach dem Training. „Pursuit of happiness“ heißt frei übersetzt so etwas wie „Streben nach Glück“ (Toller Film auch mit Will Smith!). Zusammen mit dem Beat gibt mir dieses Lied ein ziemlich zufriedenes Gefühl. Du kennst das: Nach dem Training weißt du was du gemacht hast. Hör das Lied und das Gefühl wird sich verstärken. Damit willst du immer mehr davon!

 

Overnight Celebrity – Twista: Megaschnelle Rappassagen sind in diesem Lied inbegriffen. Es geht darum, wie schnell man erfolgreich werden kann. Übertragen geht es aber vor allem darum, dass es eben nicht schnell geht, sondern sich nur harte Arbeit lohnt.

 

We takin over - DJ Khaled: Wieder etwas düsterer wird es mit diesem Song. Viele Rapgrößen geben sich die Ehre. Bei dem Lied habe ich im Winter meine HIIT-Workouts um einen Münchner See absolviert – im Dunkeln, mit Knarre und Goldkette. Ok, die letzten zwei sind gelogen. Fakt ist aber: Lied an, Sprint los, BOOOM!

 

Poppin them thangs - G-Unit: Ganz düster wird es wieder mit G-Unit (Gangster-Unit). Auch 50 Cent ist hier wieder am Start. Das Lied eignet sich für ein hartes Bizepstraining. Da kommt genau die richtige Stimmung auf.

 

Fire - Lloyd Banks: „Feuer“ will uns der gute Mann also mit an die Hand geben. Was soll ich sagen? Es klappt. Probier auch dieses Lied aus.

 

 

Noch mehr Hip Hop kannst du auch bei diesen Spotify-Playlisten finden:

 

Top 100 Hip Hop Tracks

 

Hip Hop Workout 2015

 

Gym/Workout

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Fazit - Workout Music: Hip Hop Edition

Das war die Liste für ein geiles und heftiges Training mit meinen persönlichen Highlights des amerikanischen Hip Hops.

 

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Posted by Du bist der Coach on Mittwoch, 21. Oktober 2015

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