Das ist ein Gastartikel von Alena Holder von Slowjuice. Die gelieferten Informationen und Meinungen können, müssen aber nicht meiner Ansicht entsprechen. Das ist nur ein kleiner Reminder.

Gesundheitliche Vorsorge lässt sich auf vielerlei Art und Weise betreiben, wobei der Aufwand und das Ergebnis nicht immer in einem günstigen Verhältnis zueinander stehen. Der Handel bietet unzählige Produkte, mit deren Hilfe die Prophylaxe zu körperlichem Wohlbefinden versprochen wird. Natürlichen Produkten wie Obst und Gemüse wird hierbei aufgrund ihrer klar erkennbaren Vorteile in Bezug auf die Inhaltsstoffe gern der Vorzug vor künstlich produzierten Mitteln gegeben. Dabei bietet die Natur noch weitere Möglichkeiten der Gesundheitsvorsorge, und zwar in extrem konzentrierter Form und mit der Möglichkeit, es selbst anzubauen, zu ernten und zu genießen. Dazu muss weder ein Studium der Agrarwissenschaften absolviert werden, noch ist eine mehrere Hektar große Farm notwendig. Weizengras, die ultimative Vitaminbombe, lässt sich bequem und schnell in der eigenen Wohnung züchten. 

Vor etwa 9000 Jahren kreuzte einer unserer Vorfahren die beiden Wildweizenarten Ziegengras und Emmer miteinander, aber vielleicht war die Kreuzung auch Zufall, das wird wohl nicht mehr festzustellen sein. Auf jeden Fall war das Ergebnis der Weichweizen, eines von etwa 650 verschiedenen Süßgräsern, der die Grundlage für eines der wichtigsten Nahrungsmittel der Menschheit darstellt, dem Brot. Aus dem Weizenmehl wurde und wird neben dem Brot eine geradezu gigantische Vielfalt weiterer Lebensmittel hergestellt, aber eben nur aus den reifen Weizenkörnern der Garbe. Die menschliche Neugier führte aber schon früh dazu, dass neben dem Weizenkorn auch der Stängel des Weizens auf seine Genießbarkeit getestet wurde. Das Ergebnis war, dass junges Weizengras schnell Einzug in die frühe Naturheilkunde gefunden hat. Den Menschen damals waren aufgrund fehlender Diagnosemittel die vollständigen Inhaltsstoffe nicht bekannt, wohl aber die Wirkung des Weizengrases, den jungen Trieben des Weizens. 

Gluten, ein bekanntes Allergen und ein Bestandteil des reifen Weizens, ist im jungen Weizengras nicht vorzufinden, da die Ausbildung dieses Stoffes in der Garbe erst viel später erfolgt. Dafür finden sich im Weizengras wahre Anhäufungen an Substanzen, die der menschliche Körper benötigt, aber zu einem großen Teil nicht selbst produzieren kann, sodass diese über die Nahrung zugeführt werden müssen. Um einmal verständlich zu machen, in welchen Mengen sich diese wichtigen Stoffe im Weizengras konzentrieren, folgt hier eine kleine Liste mit bekannten Lebensmitteln und deren wichtigsten Bestandteilen. Diese werden dem Weizengras im entsprechenden Mengenverhältnis gegenübergestellt und in Prozent ausgedrückt. 

Orangen: Vitamin C = 100 % - Weizengras, Vitamin C = 6000 % mehr

Rohmilch: Vitamin B1 = 100 % - Weizengras, Vitamin B1 = 3000 % mehr

Rohmilch: Calcium = 100 % - Weizengras, Calcium = 1100 % mehr

Spinat: Vitamin E = 100 % - Weizengras, Vitamin E = 5000 % mehr

Spinat: Eisen = 100 % - Weizengras, Eisen = 500 % mehr

Bananen: Magnesium = 100 % - Weizengras, Magnesium = 500 % mehr

Das ist aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. In Weizengras sind außerdem Bestandteile der Vitamin-B-Familie, Vitamin K sowie Kupfer, Zink, Mangan, Selen und Lutein enthalten. Das alles in eher unscheinbaren grünen Halmen? Kaum zu glauben, aber wissenschaftlich nachgewiesen 

Auch wenn sich dies vielleicht etwas übertrieben anhören mag, die Wirkung des Weizengrases auf den Körper ist so vielfältig, dass noch nicht einmal alle Reaktionen erforscht sind. Sicher ist, das die Kombination der Inhaltsstoffe des Weizengrases unter anderem das Immunsystem stärken, das Blutbild verbessern, toxische Stoffe abführen, freie Radikale binden, entzündliche Prozesse abklingen lassen und die Wundheilung beschleunigen. Zudem erfolgt durch das im Weizengras befindliche Lutein eine Vorsorge vor Augenkrankheiten. Der Saft aus Weizengras besitzt in Wasser, ein Tropfen des Saftes genügt, eine desinfizierende Wirkung. Ein Wundermittel? Nein, einfach ein Geschenk der Natur, das es zu nutzen gilt.

In der „Feuerzangenbowle“, einem deutschen Filmklassiker mit dem verstorbenen Schauspieler Heinz Rühmann in der Hauptrolle, kam das Zitat vor: „Mit der Schule ist es wie mit der Medizin, sie muss bitter schmecken, sonst nützt sie nichts.“ 

Dieses Zitat lässt sich durchaus auf das Weizengras ummünzen. Bei allem Lob, das dem Weizengras zusteht, ein geschmacklicher Höhepunkt ist es nicht. Darum sollte Weizengras besser ein Bestandteil eines Rezeptes mit verschiedenen Zutaten sein, um Gesundheitsvorsorge und Genuss in Einklang zu bringen. Ein grüner Smoothie wäre zum Beispieleine Variante oder die Beigabe von Weizengrassaft in Joghurt. Weizengras sollte auf jeden Fall frisch zubereitet und zu sich genommen werden. Ein Grund mehr, das Weizengras ganz einfach selbst anzubauen. 

Der Samen des Weizengrases ist in Bio-Qualität beispielsweise online erhältlich. Für den Anbau, die Ernte und die Zubereitung lohnt es sich, einige Gerätschaften zu erwerben, so wie beispielsweise ein Keimgerät zum Weizengrasanbau für Zuhause. Der erste Schritt hin zum Weizengras im eigenen Anbau ist die Erstkeimung. Dazu wird der Samen bei Zimmertemperatur für ungefähr 6 bis 12 Stunden mithilfe von Leitungswasser dazu gebracht, eine kleine Wurzel auszubilden. Dadurch wird dem Samen die spätere Verankerung in der Blumenerde erleichtert. Nach der Wässerung, die in einer entsprechenden Schale stattfinden kann, erfolgt die Ausbringung des Bio-Weizensamens in das Keimgerät. Hierbei genügt die Auslegung des Samens auf die Bio-Erde, wobei eine zu dichte Aussaat vermieden werden sollte. Die Keimlinge dürfen sich ruhig berühren, aber nicht übereinander liegen. 

Nun werden die gekeimten Weizengras-Samen noch einmal gut gewässert und für zwei Tage abgedunkelt. Es ist sehr wichtig, während dieser Phase für eine ausreichende Belüftung zu sorgen, etwa durch einen Ventilator. Werden die Weizengraskeime unzureichend belüftet, können sich unter Umständen Schimmelpilze ausbreiten, welche das Saatgut beschädigen.

Nach 48 Stunden in Dunkelheit, bei ausreichender Belüftung und in einem Raum mit Zimmertemperatur müssten sich die Keimlinge nun zu Grashalmen mit einer Länge von rund 4 cm entwickelt haben. 

Jetzt erfolgt die weitere Aufzucht bei Tageslicht, wobei das Weizengras einen sonnigen Standort bevorzugt, genauso wie Temperaturen von 20 bis 25 Grad. Für die nächsten zehn Tage ist es notwendig, das heranwachsende Weizengras einmal täglich zu gießen. Nach insgesamt 12 Tagen (von der Keimung bis zum Sprießen) ist das Weizengras nun rund 15 cm hoch und kann geerntet werden. Ein wichtiger Anhaltspunkt zur Erntereife ist übrigens die „Spaltung“ des Weizengrases, also das Herauswachsen eines zweiten Grashalmes aus dem Keimling. 

Geerntet wird jetzt nicht mit dem Mähdrescher, sondern mit einer Schere, indem das Gras knapp über der Wurzel abgeschnitten wird. Dies erlaubt nach entsprechender Wartezeit eine zweite Ernte und eventuell sogar eine Dritte.

Das frisch geerntete Weizengras kann zwar für etwa eine Woche im Kühlschrank gelagert werden, besser ist es jedoch, das Gras sofort zu verarbeiten und frisch zu genießen. Dazu kann ein entsprechender Handentsafter oder ein Entsafter mit langsamer Umdrehungszahl (Slowjuicer) verwendet werden. 

Die Zutaten für den Weizengras-Smoothie sind für eine Person gedacht. 

eine halbe Tasse Wasser

2 Bananen

4-6 rote Weintrauben

eine Handvoll frischen Spinat

eine halbe Kaffeetasse mit frischem Weizengrassaft (aus dem Slowjuicer)

Bis auf den Weizengrassaft alle Zutaten in den Mixer geben und gut durcharbeiten lassen. Dieser Inhalt wird nun in ein Glas zusammen mit dem Weizengrassaft gegeben und mit einem Löffel verrührt. Fertig ist die pure Vitaminbombe im Glas. 

Toller Beitrag von Alena. Dieses Thema hätte ich nicht so gut betrachten können. Vielen Dank dafür!

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