Dehnen: Alle sagen was anderes! "Soll ich nun nachwippen oder halten?" - "Was macht meine Atmung" - "Ohne Schmerz oder in den Schmerz?". Hier gibt es eine Erklärung.
Nach dem ersten (Einführung), zweiten (Wade), dritten (Oberschenkel) und vierten Video (Dehnübung Oberschenkel) zum Thema "Faszien" heute das fünfte Video zur großen Dehn-Debatte.
Nein. Genau wie es bei der Ernährung nicht nur eine richtige Methode gibt. Je nach Ziel kannst du unterschiedliche Arten des Dehnens verwenden. Dehnen geht also vor allem je nach Ziel anders. Viele Menschen verstehen das nicht und so entstehen Glaubenskriege. "Meine Methode ist die beste." "Nein, meine!". Im Folgenden ein paar Szenarien, wie du wann dehnen solltest.
Wenn du beweglich werden willst, dann ist langes Dehnen richtig. Du begibst dich in eine Position in der es sich unangenehm anfühlt, aber nicht total schmerzhaft. In dieser Position bleibst du dann 30 bis 60 Sekunden. Je nachdem wie viel du schon an Dehnen gewohnt bist. In dieser Position atmest du dann seeeeeeehr langsam und seeeeeeehr tief ein und aus. Das entspannt nämlich dein Gewebe. So kommst du besser in eine beweglichere Position. So dehnt man beispielsweise auch oft beim Yoga.
Hier willst du dein Gewebe darauf vorbereiten, dass es gleich total viel arbeiten muss. Es muss sich beim Sport schnell zusammenziehen und wird ruckartig auseinandergezogen. Das ist völlig normal beim Sport. Muskeln kontrahieren um Kraft zu entwickeln. Das Bindegewebe ist damit verbunden und so wird es auch gezogen. Wie wenn du bei einem Fischernetz an einem Ende ziehst. Dann überträgt sich dieser Zug auf das ganze Netz. Beim Sport wird die ganze Zeit an ganz verschiedenen Ecken gezogen.
Übrigens verlieren sehr lang gedehnte Muskeln (ca. über 45 Sekunden) einen Teil ihres Kraftpotentials. Das willst du im Sport auf jeden Fall verhindern.
Entsprechend kannst du dein Gewebe darauf vorbereiten indem du dynamisch dehnst. Also Dehnen in Bewegung (beispielsweise bei Movement Preps). Außerdem kannst du in Endpositionen von Dehnübungen gehen, wieder in die Anfangsposition und so hin- und herwechseln.
Das ist eine gute Methode um die Faszien zu trainieren. Also einem wichtigen Teil deines Gewebes. Durch die wippenden Bewegungen können sich Verklebungen in den Faszien und zwischen Faszien und Muskeln lösen. So kannst du Verspannungen lösen und deine Beweglichkeit verbessern. Dass das Nachwippen negativ ist, ist ein Mythos. Wahrscheinlich kommt er daher, dass einige Leute ohne Korpergefühl es dabei übertrieben haben und sich Muskelfaserrisse in nicht aufgewärmter Muskulatur zugezogen haben. Daher mein Rat an dich: Wärme dich vor dem Dehnen kurz auf und taste dich LANGSAM an das Nachwippen ran.
Es gibt kein eines richtiges Dehnen: Wie immer führen viele Wege nach Rom. Oder in eine andere Stadt, entsprechend deinem Ziel. Also, kenne dein Ziel und dann wende die oben beschriebenen Methoden an.
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Na so was... Hat die Technik also doch etwas negatives?Ja, denn beispielsweise entstehen viele Nackenschmerzen heute...
Posted by Du bist der Coach on Mittwoch, 21. Oktober 2015
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Jannis (Sonntag, 19 Juli 2015 12:39)
Hey Ben,
toller Beitrag! Vor allem wegen den unterschiedlichen Zielen reden viele aneinander vorbei.
Liebe Grüße
Jannis
Nils (Sonntag, 19 Juli 2015 12:45)
Informatives Video und leicht verständlich erklärt. Weiter so :)
Ben Menges (Mittwoch, 22 Juli 2015 11:22)
Hallo Jannis,
vielen Dank für dein Feedback. Ja, bei vielen Debatten wird vorher nicht geklärt was überhaupt das Ziel ist. Dann wird es schwierig zu debattieren.
Vielen Dank auch Nils!
Ich freue mich und hoffe ich konnte helfen.
Grüße,
Ben!